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Programm im CinéMayence


Sa, 5.11., 18:30 h
Eröffnung
Kurzfilm und Musik
Zur Eröffnung der Japan-Woche Mainz spielt René Fleck Stücke von Ryuichi Sakamoto, dem bekannten japanischen Komponisten, Pianisten, und prominenten Unterstützer der Kampagne Sayonara Genpatsu Senmannin Akushon („Tschüss Atomkraft - 10.000.000-Menschen-Aktion“).
René Fleck wurde 1979 in Bad Kreuznach geboren. Im Alter von 14 Jahren nahm er klassischen Klavierunterricht bei Monika von Saalfeld und studierte dann Jazz-Piano u.a. bei Rainer Böhm und João Paulo Esteves de Silva an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und an der Escola Superior de Música de Lisboa in Lissabon, Portugal.

Im Filmprogramm wird gezeigt:
Foto aus  u_08-1 »u_08-1 (future past perfect pt.3)«
Kurzfilm von Carsten Nicolai und Simon Mayer, D/J 2009
In einer ruhigen Herbstnacht in Tokio hält ein Auto vor einer Reihe von Getränkeautomaten. Der Fahrer steigt aus dem Fahrzeug, um sich auf dem Nachhauseweg noch ein Getränk zu besorgen.
Nachdem er jedoch eine Geldmünze in den Apparat einwirft, beginnt dieser, anstatt wie üblich zu funktionieren, ein seltsames Eigenleben zu entfalten. Konzipiert als dritter Teil der Serie „future past perfect“ handelt der Kurzfilm von der Faszination für Automation, Codes und Musterprozesse.
(Nominierung zum Deutschen Kurzfilmpreis 2009)


Sa, 5.11., 20:30 h
Japan-Woche / Spielfilm
Foto aus  Gestaendnisse Kokuhaku (Geständnisse)

Spielfilm von Tetsuya Nakashima; Hauptdarsteller: Takako Matsu, Musik: Radiohead Literaturvorlage: »Kokuhaku« von Kanae Minato Japan 2010, digital, 106 Min., OmdU

INHALT: Am letzten Schultag betritt eine Lehrerin ihre Klasse. Ungerührt erzählt sie vom gewaltsamen Tod ihrer vierjährigen Tochter und klagt an: „Es war kein Unfall. Sie wurde von Schülern dieser Klasse ermordet.“ Den beiden Schuldigen hat sie HIV-positives Blut in die Milch gemischt und setzt damit ihren perfiden Racheplan in Gang. Denn keiner der Schüler bleibt verschont von den verstörenden Ereignissen, die folgen…

PRESSESTIMMEN: »Ein audiovisuelles Meisterstück mitsamt interessantem Plot, starken Emotionen und pointierter Gesellschaftskritik.« (twitchfilm.com)

Foto aus  Gestaendnisse »Geständnisse ist ein Filmgedicht, mit ganz eigenen Blumen des Bösen. Frühling, Flora und Kirschblüte in Farbe konkurrieren mit unheilvoller Bewölkung und bedrohlichen Kamerafahrten durch leere Flure. Nakashima kennt seinen David Lynch. Manche Szenen erscheinen wie musikvideohafte Elegien, Visionen zur Musik von Händel und Bach. Höhepunkt der perfekten musikalischen Unteralung: der Song »Lost Flowers« von Radiohead.« (Dietmar Kanthak, epdFilm)

»Nichts oder fast nichts ist, wie es scheint, in diesem raffinierten Psychothriller, dem als Einziges ein Vorwurf wegen seine Überkonstruiertheit zu machen ist. Auf das Geständnis der Lehrerin folgt das einer Schülerin und dann noch mehrere andere. Jedes dieser Geständnisse dreht die Handlung ein Stück weiter und lässt das Vorangegangene in neuem Licht erscheinen. So ist dies ein Rachefilm, aber auch für einige Minuten eine zarte Liebesgeschichte und insgesamt vielleicht eine bittere Komödie der Irrungen.« (Rüdiger Suchsland, FAZ)

Foto aus  Gestaendnisse Tetsuya Nakashima (KAMIKAZE GIRLS, MEMORIES OF MATSUKO) ist einer der spannendsten Regisseure des aktuellen japanischen Kinos. Sein neuester Film CONFESSIONS ist ein fesselndes und schockierendes Thrillerdrama, das es u.a. auf die Shortlist der Auslandsoscars 2011 geschafft hat. Das offensive, irritierende Thema des Films, die fulminant kalten Bilder und der gewaltige Soundtrack (u.a. Radiohead) halten bis zum Finale in Atem.

Offizielle japanische Seite: http://kokuhaku-shimasu.jp/index.html
Online-Reservierung


So, 6.11., 16:00 h
Japan-Woche / Lesung
Luise Kinder liest Franka Potente
Kurzgeschichten über Japan aus dem Erzählband „Zehn“

Schon 2005 veröffentlichte Franka Potente ihr Buch „Los Angeles – Berlin. Ein Jahr.“, welches auf ihrem Briefwechsel mit Max Urlacher während ihrer Zeit in Los Angeles basiert. Es folgten ein Fitnessbuch und das Drehbuch zum Kurzfilm „Der die Tollkirsche ausgräbt“, bei dem sie später auch Regie führte. Der erste Erzählband „ZEHN“ der deutschen Schauspielerin, die im Film „Lola rennt“ international bekannt wurde, erschien im August 2010.

Potente kennt Japan seit sie 2005 für den Dokumentarfilm "Underground Art" nach Tokio gereist war. Hier lernte sie etwas Unbekanntes kennen: „Sie sagt, in Japan gehe es vor allem darum, was man nicht sage. In Japan möge man keine Erklärungen, in Japan möge man keine Fragen.“ (DIE ZEIT, 12.08.2010).

Die zehn Kurzgeschichten erzählen alle etwas über die traditionelle, zurückgenommene Lebensart der Japaner. In diesen kleinen Geschichten um das große Leben, geht es „um Menschen, denen kleine und große Dinge wichtig sind und die daran zerbrechen, wenn sie verloren gehen.“ (DIE ZEIT).

PRESSESTIMMEN: »Nicht Glamour, sondern die feine Beobachtung ist gefragt, und Franka Potente nähert sich sich sehr sensibel der traditionellen japanischen Kultur.« Buchmedia Magazin (A) »Die kurzen Geschichten lassen sich mit Genuss trinken wie eine Tasse japanischer Tee.« (Der Sonntag)

Luise Kinder ist Absolventin der Schauspielschule Mainz


Foto aus  Unter Schnee So, 6.11., 18:00 h
Japan-Woche / Film
»Unter Schnee«

Spielfilm von Ulrike Ottinger, D 2011, digital, 103 Min Kabuki-Darsteller: Takamasa Fujima, Kiyotsugu Fujima; Erzählerin: Eva Mattes, Musik: Yumiko Tanako

Im japanischen Echigo liegt der Schnee oft bis in den Mai hinein meterhoch und bedeckt Landschaft und Dörfer. Seit Jahrhunderten haben sich die Bewohner darauf eingerichtet. Um ihre ganz eigenen Formen des Alltags, der Feste und religiösen Rituale festzuhalten, hat sich Ulrike Ottinger ins mythische Schneeland begeben – und mit ihr zwei Kabuki-Darsteller. In den Rollen der Studenten Takeo und Mako folgen sie den Spuren Bokushi Suzukis, der Mitte des 19. Jahrhunderts sein außergewöhnliches Buch "Schneeland Symphonie" verfasste. Eine schöne Füchsin bringt die beiden Protagonisten vom Wege ab und sie erleben eine wundersame Verwandlung. Als Mann und Frau aus der Edo-Zeit reisen sie nun durch die Vergangenheit und begegnen immer wieder der Gegenwart.

Foto aus  Unter Schnee Tempelkinder bauen den heiligen Berg Fuji-san aus Schnee, eine Weberin, die in Eiseskälte den hauchdünnen Krepp herstellt, wird von einem bösen Bergdämon heimgesucht, beim Fest der Weggötter wird die Reisstrohpyramide mit Neujahrgedichten und Wunschbriefen verbrannt und das beliebte Ritual des Bräutigamwerfens veranstaltet.
Die drei Elemente Kabuki, Poesie und Wirklichkeit des Schneelandes verbinden sich mit der Musik von Yumiko Tanaka zu einem bildkräftigen und bewegenden Film.

KRITIK: »UNTER SCHNEE ist nicht nur ein Dokumentarfilm aus der Jetztzeit. Ottinger lässt zwei Kabuki-Schauspieler auftreten, die eine lokale Sage und so die Vergangenheit nachspielen. Inszeniertes, Literarisches und Dokumentarisches vermischen sich zu einer Welterkundung. Foto aus  Unter Schnee Im Gegensatz zum Großteil der Reisefeatures, die das Fernsehen zeigt, ist bei Ottinger auch die Tonspur mit ungeheurer Sorgfalt aufgenommen: das dumpfe Geräusch von Schritten im Schnee, das sanfte Klingeln von tropfenden Ästen oder das Fließen des Schmelzwassers. Die Bilder lassen sich Zeit. Seien es Opferriten, das Spielen der Kinder, das Bereiten der Speisen oder das Ausrichten eines Dorffestes, der Film räumt dem Zuschauer Muße ein, selbst zu beobachten und darüber zu sinnieren, ob diese Schneemassen nun Fluch oder Segen sind. Fürs moderne Leben mögen sie ein Hindernis darstellen. So wie sie Ottinger zeigt, sind sie stoische Bewahrer einer alten Kultur.« (Barbara Schweizerhof, Welt online)

Filmseite der Regisseurin: www.ulrikeottinger.com/index.php/unter-schnee.html


So, 6.11., 20:30 h
Kokuhaku (Geständnisse)
(Wiederholung, s. 5.11.)


Di, 8.11., 18:30 h
Japan-Woche / Workshop
Foto aus  Vermillion von Morishita Origami-Workshop

Origami ist die Kunst des Papierfaltens (oru=falten / kami=Papier), die seit dem 14. Jahrhundert in Japan – anfangs ausschließlich zeremoniell – praktiziert wird.

Der Workshop wird von Kennern des „Mainzer Freunde für Japan e.V.“ angeboten. Die Teilnahme ist gebührenfrei, jedoch wird um Spenden für die Opfer der Katastrophe vom März 2011 gebeten.

Nach einer Legende hat, wer 1.000 Origami-Kraniche faltet, einen Wunsch frei. Seit dem Atombombenopfer Sadako Sasaki, der mit dem Falten gegen Leukämie ankämpfte, ist der Origami-Kranich auch ein Symbol der Friedensbewerbung und des Widerstands gegen den Atomkrieg.

In Kooperation mit Mainzer Freunde für Japan e.V. Der Verein setzt sich zum Ziel, die Belange von Opfern der Naturkatastrophe in Japan finanziell und ideell zu unterstützen.
URL: www.mainzer-freunde-fuer-japan.de/


Di, 8.11., 20:30 h
Japan-Woche / Dokumentarfilm
Ashes to Honey

Foto aus  Ashes to Honey Dokumentarfilm von Hitomi KAMANAKA, Japan 2010, 116 Min, OmenglUT Musik: Shing02; Produktion: Group Gendai Films

Seit 1982 kämpfen die 500 Bewohner eines Dorfes auf der kleinen Insel Iwaishima (祝島) in der Präfektur Yamaguchi gegen den Bau des Kaminoseki-Kernkraftwerks.

Die Art und Weise wie die Menschen in Harmonie mit der Natur auf der Insel leben hat eine tausendjährige Tradition. Aber nun ist diese nachhaltige Kultur von Umweltschäden, die der Bau des Kernkraftwerkes verursacht, gefährdet.

Der Film begleitet die laufenden Bemühungen, das Leben in einer liebevollen Gemeinschaft zu schützen. In "Ashes to Honey" zeigt die Regisseurin außerdem Möglichkeiten und Zukunftsaussichten der Nutzung regenerativer Energiequellen auf, wie sie im Norden Japans (Aomori) oder in Schweden bereits seit längerem verbreitet sind.

Foto aus  Ashes to Honey Kommentar zum Film von Ryuichi Sakamoto: »Atoms, wind, the sun... all can provide electricity. Which do we want to use? That choice should be a basic human right.«

Hitomi KAMANAKA: Dokumentarfilmemacherin und Anti-Atom-Aktivistin.Seit 2003 versucht sie in Japan mit ihren Dokumentarfilmen das Bewusstsein für die Gefahren der Atomenergie zu wecken.
Filme: »Hibakusha – sekai no owari ni (Hibakusha – at the end of the world)«, 2003; »Rokkasho-mura rapusodi (Rokkashomura Rhapsody)«, 2006; »Mitsubachi no haoto to chikyu no kaiten (Ashes to Honey for searching a sustainable future)«, 2010.

Offizielle Filmseite: http://888earth.net/index.html
Official Blog: http://888earth.net/staffblog/
Tokyo Room Finder Blog: http://tokyoroomfinder.blogspot.com/2011/02/film-for-our-energy-future-by-hitomi.html
Über die Regisseurin: http://www.textinitiative-fukushima.de/
Online-Reservierung
In Kooperation mit Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz und attac Mainz


Mi, 9.11., 20:30 h
»Unter Schnee«
Film von Ulrike Ottinger
(Wiederholung – siehe 6.11.)
Online-Reservierung


Foto aus  A room with a view Do, 10.11., 20:30 h
Japanische Kurzfilme und Videos »Liebe und Leben«

A ROOM WITH A VIEW
Ein Präparator lebt alleine. Nur durch ein Fenster steht er mit der Außenwelt in Verbindung. Eines Tages kommen zwei Fremde, die seine Isolation erschüttern... Der tragikomische Animationsfilm A ROOM WITH A VIEW von Tetsuji Kurashige zeichnet das Bild einer Kleinstadt an der Grenze zwischen Surrealismus und magischem Realismus (Manga Impact Locarno Festival).
Tesuji KURASHIGE lehrt an der Hokkaido University of Education Animationsfilm

Foto aus Anti-Chaos ANTI-CHAOS
Im Mittelpunkt des Zeichentrickfilms von Shino Nagasako steht ein Frosch, der es darauf anlegt seine Kollegen in Reih und Glied zu bringen. Es selbst unterscheidet sich von den Anderen durch eine Armbinde und eine etwas andere Farbe.
Der Film handelt vom Verhältnis zwischen Herrschern und Beherschten und beschreibt die Folgen einiger unerwarteter Ereignisse.
Shino NAGASAKO, Born in Hiroshima, graduated from Tama Art University, department of Graphic Design(2007), and Tokyo University of the Arts, department of Animation(2010).

THE AINU REBELS
Der Kurzfilm von Sascha Klinger porträtiert eine Musikgruppe der Ainu – der indigenen Einwohner von Hokkaido im Norden Japans. Dabei geht es um die Bemühungen der Ainu offiziell als indigenes Volk mit einer eigenen Kultur und Sprache anerkannt zu werden

Foto aus  Chinese Vegetable CHINESE VEGETABLE
Der Kurzspielfilm von Yuki Kawamura beruht auf einer Novelle von Yoko Ogawa. Einer jungen Frau werden Samen eines hochenergetischem Gemüses angeboten. Die Sorgfalt, die für die Kultivierung der Pflanzen erforderlich ist, eröffnet der jungen Frau neue innere Perspektiven und verändert sie.
Best Short Award (Japan Competition) at Short Short Film Festival & Asia 2011 in Tokyo
Yuki KAWAMURA (Senko, 2008; Grandmother, 2009) lebt und arbeitet jetzt als Videokünstler und Filmemacher in Paris.
Offizielle Filmseite: www.yukikawamura.com

GOOGURI GOOGURI
Foto aus Googuri Der Animationsfilm von Yoshiko Misumi handelt von der innigen Beziehung eines Mädchens zu ihrem Großvater. Für das Mädchen erscheint der Großvater mal als Berg, mal als Baum oder als ein ozeanischer Ort der Wärme und Behaglichkeit. Die Gedanken des Mädchen bekommen Flügel und die Dinge, die es erlebt und fühlt erweitern ihre Vorstellungskraft. (internationale Festivalteilnahmen und Preise).
Yoshiko MISUMI studierte Textildesign an der Tokyo University of the Arts; TV-Serie “A Tale of Carefree King" (NHK); graduierte 2010 am Department of Animation, Graduate school of Film and New media, Tokyo University of the Arts

YOTSUYA IROHA-ALPHA BETA
Foto aus Googuri Der Animationsfilm "Yotsuya Alphabet Story" von Nana Anzai handelt von einem Mädchen, das in der Stadt Yotsuya, einer surrealen Buchstaben-Welt, lebt. Es stellt sich die Frage, ob die Stadt real ist oder nur in ihrer Imagination existiert.
Nana ANZAI, geb. in Kanagawa, 2008 Bachelor of Fine Arts, Tama Art University; School of Film and New Media, Tokyo University of the Arts; 2011 Best Work Media Contents Award; Matsumoto Award Short Film Fest Nippon 2010.

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